====== Nivarox ====== **Nivarox** ist eine Legierung aus [[Eisen]], [[Nickel]], [[Chrom]], [[Titan]] und [[Beryllium]], die für [[Unruhfeder]]n verwendet wird. Nivarox-Federn zeichnen sich durch ihre guten [[antimagnetisch]]en und temperaturausgleichenden Eigenschaften aus. Der Name leitet sich von den deutschen Eigenschaften der Legierung ab, **ni**cht **var**iabel **ox**ydfest" ("nicht veränderlich, nicht oxidierend"). ===== Geschichte ===== Nivarox wurde von [[Straumann, Reinhard|Reinhard Straumann]] aus [[Waldenburg]] in der Nordwestschweiz entwickelt. Obwohl er zu dieser Zeit technischer Leiter der [[Revue Thommen|Thommens Uhrenfabrik]] war, entwickelte Straumann das Präparat in seiner Freizeit in seinem persönlichen Labor. Im Jahr [[1931]] arbeitete er mit dem deutschen Werkstoffunternehmen [[Heraeus]] zusammen, um ein neues Spiralfedermaterial zu entwickeln, das seine Elastizität bei Temperaturschwankungen nicht verändern würde. Das daraus resultierende Material, eine Legierung aus Nickel, Eisen und anderen Metallen, war besonders wertvoll für die Herstellung von Spiralfedern und Unruhrädern. Das Nivarox genannte Material war bruch-, korrosions- und magnetismusbeständig. Es wurde [[1933]] perfektioniert und [[1935]] patentiert. Straumann verließ Thommen im Jahr [[1934]] und gründete im selben Jahr die [[Nivarox SA]] in [[Saint-Imier]]. Das Unternehmen fusionierte [[1984]] mit [[Fabriques d'Assortiments Réunies|Fabriques d'Assortiments Réunies (FAR)]] in [[Le Locle]] und bleibt einer der wertvollsten Bestandteile der [[Swatch Group]]. Straumann wurde Direktor der [[Tschudin + Heid|Tschudin + Heid AG]], einem Hersteller von Uhrenkomponenten in Waldenburg, und arbeitet dort in einem Labor weiter an der Entwicklung neuer Materialien. Er patentierte [[1948]] ein neues [[Zugfeder]]material, [[Nivaflex]], und gründete [[1948]] in [[Saint-Imier]] eine weitere Firma zur Entwicklung dieses Materials, die [[Nivaflex SA]]. Straumanns Waldenburger Forschungslabor wurde [[1954]] in das **Institut Dr. Ing. Reinhard Straumann** umgewandelt, das die Forschung an neuen Werkstoffen fortsetzte. Das Institut konzentrierte sich auf Bereiche, die für Straumann von Interesse waren, vor allem Skifliegen, Uhrenmaterialien und Prüfgeräte. Im Jahr [[1990]] wurd das Unternehmen in **Straumann AG** umbenannt und konzentrierte sich auf die Entwicklung von Zahnimplantaten. Straumanns Enkel gründete [[2001]] die [[Precision Engineering AG]], um die Nivarox-Legierung weiter zu betreuen, und sein Unternehmen fusionierte [[2012]] mit [[H. Moser & Cie.]] zur [[MELB Holding]]. ===== Nivarox-FAR ===== **Nivarox-FAR** ist der Name des Herstellers der entsprechenden [[Unruhspirale]]n und [[Sortiment]]e. Das Unternehmen ist Teil der [[Swatch Group]]. ===== Andere Hersteller ===== Obwohl Nivarox-FAR die meisten Unruhspiralen herstellt, die in Schweizer und anderen europäischen Uhren verwendet werden, gibt es einige Unternehmen, die ihre eigenen Spiralfedern aus ähnlichen Legierungen herstellen. [[Rolex]], [[Parmigiani]], [[Precision Engineering AG]], [[F. P. Journe]] und [[A. Lange & Söhne]] sind in der Lage, ihre eigenen Nivarox-Federn herzustellen. Dank ihrer [[Richemont]]-Verbindung mit Lange stellt auch [[Jaeger-LeCoultre]] Federn aus Lange-Material her. Seiko verwendet seine eigene [[SPRON]]-Legierung für die [[hauseigen]]e Federproduktion. ===== Externe Links ===== * [[http://www.qpmagazine.com/media/39296/Springing_Surprises_Nivarox.pdf|Springing Surprises Nivarox]] {{tag>Fachbegriffe Uhrenwerkstoffe Swatch_Group Le_Locle Villeret}}