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Nomos-Uhr-Gesellschaft, Guido Müller & Co, Glashütte i/S.

Nomos-Uhr-Gesellschaft, Guido Müller & Co war ein deutscher Uhrenhersteller.

Am 1. November 1906 gründet Clemens Guido Müller mit seinem Schwager Karl Nierbauer in Glashütte die Nomos-Uhr-Gesellschaft. Sie vertreiben aus der Schweiz importierte, fertige Uhren mit dem Signaturzusatz „Glashütte“, um von dem guten Ruf der Glashütter Uhren zu profitieren. Gutes Marketing macht Nomos schnell erfolgreich.

Der Protest der Konkurrenz

Die Firma A. Lange & Söhne strengt eine Klage gegen Nomos an, bei der Nomos bzw. Müller 1910 unterliegt. Zwar darf Nomos die bereits vorhandenen und signierten Uhren noch verkaufen, muß aber künftig jeden Hinweis auf Glashütte in der Werbung und der Signatur unterlassen. Daraufhin muß Nomos schließen.

In Kurt Herkners Publikation über die Geschichte der Glashütter Uhrenherstellung findet sich dazu folgendes „Verkauft wurden keine Glashütter Uhren, sondern Uhren aus La Chaux-de-Fonds von der Firma Rhetia-Watch & Co. Diese lieferte die kompletten Uhren einschließlich Gehäuse mit Innendeckelprägung oder Gravierung und den signierten Zifferblättern fertig an Nomos in Glashütte. Damals rebellierten die Glashütter Uhrenhersteller und siegten in einem fünfjährigen Rechtsstreit über das zugereiste Unternehmen.“1)

Die neue Nomos

Am 1. Januar 1991 eröffnet der Düsseldorfer Roland Schwertner erneut eine Firma Nomos Glashütte/Sa. Interessanterweise strengt die neue Nomos ca. 2007 ebenfalls eine Klage mit ähnlichen Gründen an, und zwar gegen die ebenfalls in Glashütte ansässige Firma Mühle. Auch Mühle gerät daraufhin in Schwierigkeiten und muß vorübergehend Insolvenz anmelden. (Mühle ist längst wieder erfolgreich aktiv.) In diesem Zusammenhang ist häufig von der sogenannten Glashütte-Regel die Rede, wonach die überwiegende Wertschöpfung vor Ort stattzufinden habe.

1)
Zitiert aus Hans Irrek Die Tangente von NOMOS Glashütte, Frankfurt/Main 1998, S. 29